Ein tolles Hobby in den späten 1990ern, wenn man ein CD-ROM-Laufwerk besaß: Font-CDs sammeln! So viele hippe, futuristische, stylishe Fonts, die man in seine Webdesigns und in die Abizeitung einbauen konnte, es war traumhaft.
Nachteil: Die allermeisten Schriftarten hatten natürlich keine Fett- oder Kursivschnitte, und an exotische Sonderzeichen wie Umlaute oder Akzente haben die Amateur-Schriftologen aus Amerika auch keinen Gedanken verschwendet.
Sprich: Äs, Ös, Üs und Eszetts wurden stümperhaft nachgebaut („hier einfach zwei Pünktchen, passt“), verschämt als „ue“ und „ss“ umgeschrieben oder durch Zeichen aus komplett anderen Schriften ersetzt – das gehörte irgendwann zur ganz bestimmten Ästhetik enthusiastischer DTP-Einsteiger. Mehr coole Schriften = mehr Design! :)
Dank TikTok erlebt dieser Retro-Trend gerade eine Renaissance, und es ist kein Ende abzusehen. Irgendwie schoen und mysteriÖs: Wo findet man heute eigentlich noch Fonts ohne Umlaute? Oder sind die Untertitel-Tools schuld?
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